Bedin­gungs­lo­se Freund­lich­keit & der mitt­le­re Weg

Bedin­gungs­lo­se Freund­lich­keit & der mitt­le­re Weg

Ich hab ein neu­es Lieb­lings­wort und das lau­tet „Mai­tri“ („Met­ta“ in Pali). Es klingt nicht nur wun­der­schön, es hat auch eine wun­der­vol­le Bedeu­tung und heißt über­setzt aus dem Sans­krit „lie­be­vol­le Güte“ oder auch „bedin­gungs­lo­se Freundlichkeit“.

Mai­tri ande­ren ent­ge­gen­zu­brin­gen fin­de ich ja noch um eini­ges leich­ter, als mir selbst. Da wird´s dann schon eng mit der bedin­gungs­lo­sen Freund­lich­keit. Da gibt es viel an mir zu kri­ti­sie­ren, zu bemän­geln und nie­man­den wür­de ich so viel Här­te und Into­le­ranz ent­ge­gen­brin­gen wie mir selbst. Des­halb hat mich der Text von Pema Chö­drön aus dem Buch “Wenn alles zusam­men­bricht“, über die bedin­gungs­lo­se Freund­lich­keit einem selbst und allen ande­ren gegen­über, so rich­tig erwischt.

In engem Zusam­men­hang zu Mai­tri sehe ich auch das bud­dhis­ti­schen Kon­zept des „Mitt­le­ren Weges“. Gera­de jetzt in die­ser Zeit fin­de ich es über­aus ent­span­nend mich immer wie­der dar­auf zu besin­nen: kei­ne Extre­me, kein „nur die­se Mei­nung ist rich­tig und alle ande­ren sind falsch“, son­dern ein sowohl als auch, ein Empa­thie üben für die Fül­le der Mei­nun­gen und ein tie­fes Schau­en, wel­che Ängs­te, Nöte oder Sor­gen Mensch zu Mei­nun­gen oder Taten trei­ben. Auch das ist Mai­tri.

Und über­haupt und außer­dem bin ich gera­de so begeis­tert von der Weis­heit all der Medi­ta­ti­ons­meis­te­rin­nen und Meis­ter. Seit Jahr­tau­sen­den wird ver­mit­telt wie es uns gelin­gen kann in die­sem unvoll­kom­me­nen Sau­hau­fen von Welt – aber natür­lich auch in die­ser bezau­bern­den & wun­der­schö­nen Welt – Freu­de, Frie­den und Gelas­sen­heit zu erle­ben. Näm­lich TROTZ des Sau­hau­fens und mit­samt dem Elend!!!

Ich bin grad rich­tig von den Socken, denn eigent­lich woll­te ich mei­nen Traum von „ … und irgend­wann wird alles gut!“ um nichts auf der Welt auf­ge­ben. Eine unglaub­li­che Stur­heit beglei­tet mich da seit jeher. Und jetzt …, jetzt habe ich viel­leicht irgend­wie den Hauch eines Geschmacks, wie es sich anfüh­len könn­te, wenn ich mit mir und der Welt – genau so unvoll­kom­men wie sie ist – Frie­den schlie­ßen kann, mich ein­fach hin­ein­ent­span­ne in das Leben mit sei­nen Freu­den und sei­nem Lei­den und mich auch hin­ein­ent­span­ne in mei­ne Schwä­chen und Stärken, …

Nit­ya­nan­da

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